Van Moer Logistics Cycling Team - "Auf der Jagd nach Remco Evenepoel!"
Heute hat sich Van Moer Logistics zu einem großen nationalen und internationalen Logistikdienstleister entwickelt. Gleichzeitig bleibt das Unternehmen aber auch lokal verankert. Unter anderem sponsert es seit Jahren das Jugend-Radteam Waasland.
Im Jahr 2015 wurde das Van Moer Logistics Cycling Team gegründet. Warum stecken Jo & Anne Van Moer so viel Enthusiasmus in das Projekt und wie geht es dem Team inzwischen?
Wir haben Jo Van Moer (CEO Van Moer Logistics), Erwin Boeye (Vorsitzender VMLCT), Bjorn Van Berghe (Vorstandsmitglied und Sponsor VMLCT), Tom Hesters (Teammanager VMLCT) und die beiden jungen Talente Hélène Hesters und Senne Brys an einen Tisch gebracht...
👉 Hélène Hesters (belgische Juniorenmeisterin im Straßen- und Mannschaftszeitfahren, belgische Juniorenmeisterin im Bahn-Mehrkampf und Europameisterin im Bahn-Omnium/Sturz)
👉 Senne Brys (belgische Meister Newcomer Straße, Bronzemedaille Newcomer Mannschaftszeitfahren, Provinzmeisterin Newcomer Ostflandern und Siegerin Newcomer Gent Wevelgem)
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Wie ist das Van Moer Cycling Team zustande gekommen?
Een alter “Krel”
Hat das einen großen Unterschied gemacht?
Erwin: Oh ja! Du musst wissen, dass wir vor Jo's Ankunft mit einem Transporter und zwei Mannschaftswagen auskommen mussten und das war's.
Jo: Das war ein alter "Krel" mit mehr als 200.000 km!
Erwin: In der Tat, das war eigentlich nicht mehr möglich. Pass auf, es ist ja nicht so, dass wir gekommen sind, um Jo um eine Schubkarre Geld und Annehmlichkeiten zu bitten.
Jo: Stimmt, wir haben uns beschränkt.
Erwin: Inzwischen sind wir, auch dank Jo und Annes Bemühungen im Laufe der Jahre, zu einem vollwertigen Team herangewachsen, das jedes Jahr in Belgien um Preise kämpft. Wir sind unter den ersten fünf, vielleicht sogar unter den ersten drei in Belgien.
Ein kleines Team seid ihr ja nun wirklich nicht mehr, oder?
Erwin: Wir sind 138 Mitglieder und sind in allen Jugendserien vertreten.
Durch Versuch und Irrtum, aber vor allem durch Sturz …
Jo, wie bist du zum Radsport gekommen?
Jo: Ein bisschen durch Brent. Er hat im Alter von 6 Jahren angefangen, Fußball zu spielen. Damals war er nicht der Technischste, aber er war ein "Kämpfer". Allé, ich meine in Bezug auf die Mentalität 😊. Selbst als sie in einem Spiel 2 Minuten vor Schluss 0 - 5 zurücklagen, hat er weitergemacht. Er hat sich immer wieder "reingeworfen". Mit 14 durften viele seiner Freunde in die "nationale Liga" und... er durfte nicht mit. Er kam weinend nach Hause und sagte: "Ich höre auf, ich werde Rennfahrer". Ich habe ihm dann ein altes Fahrrad gekauft....
Das passte besser zu ihm?
Erwin: Wir dachten damals einen Moment lang, dass wir auch Jo verloren hätten 😊. Wir hatten schon einige tolle Jahre zusammen. Dann mussten wir abwarten, ob wir weitermachen können...
Das Dorf Van Moer
Jo, warum haben Sie weitergemacht?
Jo: Wir haben eine fantastische Zeit erlebt. Wir haben uns zusammen Spiele angesehen. Das war immer eine wunderbare Atmosphäre. Wir haben eine enge Beziehung zur Mannschaftsleitung und zu den Eltern all dieser Fahrer aufgebaut. Das waren alles Leute von hier aus der Region.Erwin: Wir haben uns im Jugendbereich wirklich einen Namen gemacht. Während der Flandern-Rundfahrt haben wir ein richtiges Happening daraus gemacht, alle unsere Wohnmobile und Wohnwagen in einer Runde, mit einem Grill und so weiter... Jedenfalls haben die Leute wirklich über das "Van Moer Dorf" gesprochen.
Jo: Um ehrlich zu sein, hat Brent das nicht immer gemocht. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, dass es so aussieht, als hätte er es nicht selbst verdient.
Erwin: Im 2. Jahr der Junioren hatte Brent ein Spitzenjahr. Seine Statistiken sprachen für sich selbst. Er hat überall Preise abgeräumt, das war keine Frage.
Jo: Weißt du, ich bin wirklich sehr dankbar für diese Zeit. Aus der Gruppe, die damals Rennen fuhr, sind neben Brent mindestens fünf Profi-Fahrer hervorgegangen. Dass in einem Jahr Van Moer Cycling Team so viele Profi-Fahrer durchkamen, das gab es noch nie.
"Dem Leben in der Gemeinde etwas zurückgeben"
Wie wichtig ist diese Patenschaft eigentlich für das Team?
Jo: Er weiß, wie man damit umgeht (alle lachen). Es kommt vor, dass er in mein Haus kommt und ich sagen muss, "auf keinen Fall". Aber wenn er rausgeht, ist er in der "Sacoche" 😊. (allgemeine Heiterkeit)
Erwin: Wir haben Jo unser Problem schön erklärt, eine klare Darstellung gemacht. Dann haben wir noch was zusammen getrunken und weiter geplaudert und dann oben noch ein paar Bierchen getrunken ... (lacht).
Erwin: Nein, im Ernst. Wir haben dann von Jo einen nagelneuen Van bekommen. Damit haben wir schon viel Spaß gehabt. Die ist wirklich entscheidend für unseren Betrieb.
Und zahlt sich dieses Sponsoring aus?
Das bringt natürlich keine neuen Kunden, aber es ist ein wichtiges Aushängeschild für uns hier in der Region. Wir sind immer auf der Suche nach guten Arbeitskräften. Pro Woche besetzen wir bei Van Moer Logistics zwischen 15 und 20 Stellen. Der Bekanntheitsgrad, den wir mit dem VMCT erreichen, hilft dabei.
Und Sie haben auch ein großes Sportlerherz?
Jo: Stimmt, ich persönlich finde, dass Sport ein wichtiger Teil des Lebens sein sollte. Er bringt einem viel, besonders als junger Mensch. Man kann daraus viel Nutzen ziehen ...
Den "Kopf" nicht hängen lassen!
Was ist Ihr Hauptziel mit dem Van Moer Cycling Team?
Tom: Aber auch diejenigen, die es nicht zu den Profis schaffen, haben bei uns eine sehr gute Charakterentwicklung durchgemacht. Sie werden oft zu Spitzenkräften in der Geschäftswelt. Wir betrachten alle unsere Mitglieder als unsere eigenen Kinder und versuchen, sie so gut wie möglich zu begleiten, auch in ihrer persönlichen Entwicklung.
Wie steht es eigentlich mit dem Frauenradsport in Ihrem Team?
Erwin: Das wird von Jahr zu Jahr populärer. Wir haben in den letzten drei Jahren viel in diesen Bereich investiert. Wir haben angefangen, nach guten Trainern zu suchen. So sind wir bei Tom Hesters gelandet. Er fragte, ob seine Tochter in der Mannschaft mitspielen könnte. Es dauerte nicht lange, bis wir sahen, dass Hélène wirklich gut Rad fahren konnte 😊.
Hélène, wie sind Sie zum Radsport gekommen?
Hélène: Ich habe als Turnerin angefangen, bin dann aber ziemlich schnell zum Radsport gewechselt. Als ich auf den Geschmack gekommen war, war es ein kleiner Schritt zum Van Moer Cycling Team, weil mein Vater dort Teamleiter war 😊.Wie ist das gelaufen?
Hélène: Nun, ich wurde dort mit offenen Armen empfangen und konnte im Grunde von Anfang an mithalten.
Tom (Vater und Teamleiter): Es war schnell klar, dass sie Talent hat. Ihre Kurventechnik war von Anfang an sehr gut. Wir sahen, dass sie im Grunde von Natur aus sehr gut auf dem Fahrrad war.
Hélène: Mein Vater war damals Teamchef der Junioren. Das hat mir gefallen, denn ich wollte nicht an erster Stelle stehen.
Jo: Das kann ich gut verstehen. Mit Brent war es genauso.
Was ist euer ultimatives Ziel?
Hélène: (ohne zu zögern) Prof!
Auf der Jagd nach Remco Evenepoel!
Wie ist das bei dir, Senne?
Jo: Hast du vorher noch etwas anderes an Sport gemacht?
Senne: Fußball!
Hélène: Dann wie Remco Evenepoel!
Der sieht eigentlich auch so aus! (alle lachen)
Senne: Das Van Moer Cycling Team hat mir viele Chancen gegeben. Ich konnte schon einige schöne Rennen fahren und viel Erfahrung sammeln. Außerdem haben sie mich perfekt auf die nächste Saison vorbereitet. Es läuft wirklich gut. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier gelandet bin.
Jo: Das ist wirklich toll. Dafür machen wir es ja auch. Wir kommen auch jede Woche in die Presse. Jedes Wochenende sind wir irgendwo in Belgien auf der Bühne.
Bjorn: Ein Radteam zu trainieren ist auch sehr intensiv. Du bist in ihrer Welt mit diesen Jungs. Du sitzt mit ihnen am Tisch, du sitzt mit ihnen auf dem Rad. In gewisser Weise werden sie alle zu Kindern von dir.
Jo: In der Tat, man bekommt sehr viel Wertschätzung zurück.
Erwin: Weißt du, was es auch so besonders macht? Wenn unsere kleinen Gäste mit Jo in Kontakt kommen, überträgt er seine Begeisterung und seine positive Einstellung auf die Jungen und Mädchen. Das ist sehr schön zu sehen. Jo erzählt manchmal, wie er dahin gekommen ist, wo er jetzt ist. Das inspiriert mich ungemein. Darum geht es auch.
Jo: Es gibt also viele Berührungspunkte mit dem Unternehmertum. Wie oft war ich schon am Boden ... In diesen schwierigen Momenten durchzuhalten und niemals aufzugeben ist eine Lebensweisheit, die ich gerne weitergeben möchte. Man muss auch lernen, mit Rückschlägen im Leben umzugehen. Brent rief mich einmal sehr glücklich an und teilte mir mit, dass er für die Weltmeisterschaften ausgewählt worden war. Ein paar Tage später brach er sich die Hüfte. So schnell kann es gehen. Dann ist man wirklich ganz unten angekommen, oder? Aber dann heißt es: Kopf hoch. Vorwärts!
Down to earth …
Es ist ein körperlicher Sport, aber die mentale Komponente ist auch wichtig?
Jo: Das wird sie sein. Wenn man auch sieht, was sie dafür aufgeben müssen ... Man muss einen grundsoliden Charakter haben ... oder ihn kultivieren. Talent allein reicht nicht aus.Erwin: Stimmt, und wir sind auch dafür da, dass sie mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Damit sie nicht sozusagen einen dicken Hals bekommen.
Jo: Bodenständig hey! Fang nicht an zu schweben.
Erwin: Das ist 100% richtig und super wichtig in diesem Sport ... und im Leben.
Tom: Das sind die Werte von Van Moer, die wir auch in unserem Team vermitteln wollen. Das passt perfekt zusammen.
Werden Ihre Radfahrer tatsächlich gescoutet?
Tom: Auf jeden Fall. Die großen Teams gehen direkt zu unseren Fahrern. Wir selbst machen das auch mit den Neulingen. Wir prüfen zum Beispiel, was sie auf der Strecke können. Welche Lenkfähigkeiten sie haben, und andere Dinge.
Wie stark bist du in das Team eingebunden, Jo?
Jo: Ich habe ein arbeitsreiches Leben 😊, aber natürlich verfolge ich sie heute über die sozialen Medien. Außerdem gibt es jedes Jahr die Teampräsentation. Das wird immer sehr professionell gehandhabt. Und ich nehme mir Zeit dafür, wenn ich kann.
Sind Sie alle Freiwillige?
Erwin: Ja, 28 Leute helfen mit. 90% sind Freiwillige. Björn zum Beispiel ist nicht nur Sponsor, sondern auch sehr aktiv im Team. Er ist für die Kleidung verantwortlich. In einem Radteam ist das eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Er macht das super gut und mit viel Leidenschaft. Wir haben noch 27 andere wie ihn 😊.Jo: Hübsch! Ich glaube, das ist wirklich das Maximum.
Was ist eure Motivation?
Erwin: Meine persönliche Motivation ist die Befriedigung, die ich daraus ziehe. Schau dir Senne an. Letztes Jahr, als wir in den Vogesen waren, war er noch ein "Fettsack" sozusagen. (Allgemeine Heiterkeit. Senne lacht mit und nickt 😊) Du solltest den mal sehen, wie der heute hier sitzt. Das ist ein trainierter Sportler geworden! Senne entwickelt sich wirklich zu einer Spitzensportlerin mit einer großen Zukunft, wenn du mich fragst... Das gilt übrigens auch für Hélène! Das ist eine große Genugtuung.
Björn: Diese Jungs zu begleiten, ab und zu Anpassungen vorzunehmen und zu sehen, dass es Früchte trägt, ist auch für mich sehr befriedigend.
Was sind die Ambitionen, die ihr mit dem Team noch habt?
Jo: Du kannst auf deinen beiden Ohren schlafen, Erwin! (Erwin strahlt)
Und ihr, Hélène und Senne, was sind eure Träume?
Björn: Sich gegenseitig zu heiraten! 😊 (alle brechen in Gelächter aus)
Hélène: (unbeirrt) Ich würde gerne die Flandern-Rundfahrt gewinnen, aber mein größter Traum ist olympisches Gold.
Senne: Gib mir ein hartes Rennen, dann kann ich mich am besten entfalten.
PRIMEURS !!!
Wie lange werden Sie beim Van Moer Cycling Team bleiben?
Jo: Wow!
Hélène: Und wenn wir schon dabei sind. Ich auch! 😊
Jo: Allé super! Was ist das alles hier!
Das muss sehr befriedigend sein?
Erwin: Ja, das ist so ein bisschen das Aushängeschild deines Teams lol. Es bedeutet, dass wir uns gut machen.
Björn: Darauf können wir als Team sehr stolz sein.
Jo: Das ist großartig! Toll!
Erwin: In der Tat, behaltet sie gut im Auge, denn wir werden noch viel von ihnen hören!